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Gästebuch der Proraer Bausoldaten

Datum: 4.2.2008

Uhrzeit: 10.52 Uhr

Name

D. Klug

E-Mailadresse Nr.:

79

Internet

 

Gästebucheintrag

auf dem vorletzten Blatt im Buch " Der  "" Prinz "" von Prora " :

" Das eigentliche Problem des Buches ist seine eitel-geschwätzige spätpubertäre Prosa. Viele Briefe und Gedichte wären besser unveröffentlicht geblieben..... "
                                                                                   FAZ

Hiermit auch Beweis für die Be-  u. Verarbeitung der Lektüre.
Auch Sie wissen, dass viele Menschen in ihrem Leben irgendwelche schwere Zeiten durchmachen müssen oder mussten.
Vor dem  2. Weltkrieg geboren, mit Flucht u. als siebenjähriger 44 die Mutter
verloren, gehöre auch ich dazu. Mehr habe ich dazu nicht zu schreiben.
Ohne weitere Diskussion DK

Kommentar

Sehr geehrter Herr Klug,

das oben genannte Zitat befindet sich nicht in dem Buch, sondern außen auf der Rückseite des zweiten Buches von Stefan Wolter. (Der "Prinz von Prora" im Spiegel der Kritik) In diesem Buch werden die Reaktionen auf das erste Buch zusammen gefasst.
Es ist sehr zu empfehlen, das erste Buch auch zu lesen, um die ganzen Zusammenhänge verstehen zu können.

Dass die Zeit während und nach dem 2. Weltkrieg sehr schlimm war, das wird hier niemand bestreiten. Irgendwelche Vergleiche mit anderen menschlichen Tragödien sind in diesem Zusammenhang sowieso unangebracht.
Ohne Zweifel ist es sehr schlimm, wenn man als Kind seine Mutter durch einen Krieg verliert. Genau deshalb haben wir ja als Bausoldaten die Waffen verweigert, um diesen Irrsinn im Ernstfall nicht mitmachen zu müssen. Wir wollten eben gerade nicht auf Mütter, Kinder oder auf Ihren Panzer im Westen schießen.
Wegen dieser Einstellung wurden wir in Prora eingesperrt und vom DDR-Regime schikaniert.
Verstehen Sie jetzt, um was es in dem Buch von Stefan Wolter wirklich geht?

Es ist nicht gut, wenn Sie das Buch nur mit Hilfe von kurzen Zitaten aus einer einzigen Rezension kritisieren, die zudem aus dem Zusammenhang gerissen
wurden.
Es wäre viel besser, wenn Sie Ihre Kritik in eigene Worte fassen.

Mich würde einmal interessieren, ob Ihnen als damaliger Ausbilder und Vorgesetzter der Bundeswehr, die Existenz der Bausoldaten im Osten überhaupt bekannt war. Was war Ihnen über die Bausoldaten bekannt?

Mit freundlichen Grüßen
                     Tobias Bemmann


Datum: 3.2.2008

Uhrzeit: 13.28 Uhr

Name

D. Klug

E-Mailadresse Nr.:

79

Internet

 

Gästebucheintrag

Betr.  den " Prinz " von Prora.: Schöngeist, der sich selbst bemitleidet. Runter von Mutters Schoß in die Alternative zum Dienst an der Waffe. Wahrscheinlich mehr Angst als Gewissen - vom Elternhaus vorgegeben.
Jedenfalls das Beste draus gemacht. Von Anfang bis Ende provoziert. Und sich von Thomas trösten lassen.......
Treffender Kommentar der FAZ im Buch.
Soviel Gefühlsduselei auf 350 Seiten ist kaum auszuhalten und ein Geschenk für unseren Dorfpfarrer.

Kommentar

Sehr geehrter D. Klug,

zunächst hätte ich mir gewünscht, dass Sie sich ganz kurz vorstellen, damit man verstehen kann, warum Sie einen solchen Gästebucheintrag schreiben.

Wenn Du ein ehemaliger Proraer Bausoldat bist, dann sollten wir offen über Deine bzw. die Meinung von FAZ diskutieren. Meine erste Frage wäre, ob Du das Buch tatsächlich selbst gelesen hast. (nicht nur überflogen)

Wenn Sie ein ehemaliger Vorgesetzter sind, dann ist mir alles klar. Sie sollten sich aber wenigstens dazu bekennen.

Wenn Sie aber weder ein Vorgesetzter, noch ein Proraer Bausoldat waren, dann sollten Sie sich erst einmal genauer informieren, was Prora wirklich bedeutet hat und von was hier auf dieser Internetseite und in Stefan Wolter's Buch die Rede ist.
Natürlich hat Stefan Wolter seinen eigenen, ganz persönlichen Weg durch Prora beschrieben. Ein Schicksal von vielen. Jeder Proraer Bausoldat würde seine Geschichte über diese Zeit etwas anders beschreiben. Manche werden es vielleicht noch tun.
Aber vieles in diesem Buch werden die meisten Spatis und sogar die ehemaligen Vorgesetzten bestätigen können.
Bei vielen jungen Männern ist durch die Zeit in Prora der Lebensweg zerschnitten und verstümmelt worden. Manche sind an dieser Zeit zerbrochen.
Auch die damals jungen Ehefrauen der Spatis müssten hier einmal ihren Leidensweg beschreiben. Viele verdrängen diese Zeit noch heute.

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Bemmann (ehemaliger Proraer Bausoldat)


PS.: In dem von Ihnen erwähnten Buch gibt es übrigens gar keinen Kommentar
der FAZ. Wer hat Ihnen denn das erzählt? ...   ;-)


Datum: 31.1.2008

Uhrzeit: 21.32 Uhr

Name

Holger Mag

E-Mailadresse Nr.:

77

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo Ihr, Hallo Du,

DANKE an alle (die mitgewirkt haben), Danke an Tobias Bemmann für diese Seite!
Bin im Oktober 1988 rein in die "Oase" am Meer. Nach ca. 1 Jahr sind wir (24 Bausoldaten aus der 2. Kompanie) dann Ende Oktober 1989 nach Schwedt in eine Arbeiterwohnheim verlegt worden um dort im PCK mitzuarbeiten.
Warum verlegt? Im Oktober wurden insgesamt ca. 150 - 160 Bausoldaten eingezogen nach Prora. Ca. 130 Spatis bildeten die 3. Baukompanie. Wir 24 Neulinge kamen zu den bereits 6 Monate in Prora weilenden 100 Spatis der 2. Kompanie mit dazu. Und weil die Kompanie fast leer war mit der Entlassung der 100, musste man uns los werden. Logistisch war es wohl unrentabel 24 Bausoldaten in dem Extragebäudeteil (in den 3 Etagen über der Verkaufeinrichtung; von Etage 3
bis 5) "zu halten".
Nach 6 wilden Wochen in Schwedt dann am 18.12.1989 vorzeitige Entlassung aller in den "Zivildienst" in Krankenhäuser und soziale Einrichtungen.

Ein Gästebuch ist eines. Keine Romanablage. Eigentlich juckt es in den Fingern. Denn Ihr wißt ja... viele (helle und dunkle) Details und Kuriositäten gäbe es zu berichten.

Frage: wie läuft das mit den Darstellungen auf der Seite "Bausoldaten". Habe keine Erklärung gefunden.
Ich sage einfach mal Du: Stellst Du, Tobias alles dort ein? Schickt man Dir die Sachen (Texte, Fotos) vorher? Danke für eine Antwort.

Habe im November 1994 ca. 60 min alles abgedreht in Prora mit einer VHS- Schulterkamera. Da war alles zugänglich und zum Teil noch möbliert. Es wehte noch stark der "graue alte Wind" durch das Haus.
Mal sehen, wenn es technisch nicht gar so aufwendig wird, lasse ich dass mal digitalisieren und stelle die Filme in Häppchen auf youtube.com. Oder auf DVD. Mal sehen, mal sehen. Vielleicht hat ja jemand Lust mir dabei behilflich zu sein?
Bevor es doch aus mir rausbricht (die unzähligen Worte des Erinnerns), mach ich hier Schluß.
Vielleicht gibt es ja hier den Einen oder Anderen, der gleichzeitig (10/1988 - 10/1989) im Koloß waren. Meldet euch!

Euch allen weit und nah
herzliche Grüße von Holger Mag


Datum: 30.1.2008

Uhrzeit: 20.08 Uhr

Name

Bernhard Wagner

E-Mailadresse Nr.:

14

Internet

www.wagner-b.de

Gästebucheintrag

Hallo Volkmar,
natürlich hast Du dir ´ne Menge Ärger eingehandelt, dafür warst Du aber auch eine der Geißeln der Kompanieführung, genauso wie BS Geitel.

Hallo Matthias,
bist Du schon von Deiner Tollwut genesen?

Könnt Ihr euch noch an BS Schlatter (Schlatti) erinnern. Ich seh´ noch heute den ersten BA-Appell vor mir und Schlattis Endkommentar: „Das einzige was mir hier passt, ist der Schal.”


Datum: 29.1.2008

Uhrzeit: 15.43 Uhr

Name

matthias geitel

E-Mailadresse Nr.:

38

Internet

 

Gästebucheintrag

hallo andreas ,volkmar und alle,

habe eure emails angefordert.nett euch hier wieder zu treffen.

mein lieber volker,die nächtliche umgestaltung des uffz-zimmers hätte ohne dein stummes hinnehemen von 4(?)tagen knast und das schweigen des ufd,fuer mich wohl schlimme folgen gehabt.dafuer heute noch vielen dank.
vielleicht können wir ueber email mehr.......auch an dich,andreas hätte ich ein paar fragen.
bin uebrigens nach der BS-zeit nach westberlin.die enttäuschung folgte auf dem
fuss,wie bei vielen nach 89 und lebe seit einigen jahren in finnland.
freue mich

matthias


Datum: 29.1.2008

Uhrzeit: 0.21 Uhr

Name

Matthias Rudolph

E-Mailadresse Nr.:

75

Internet

 

Gästebucheintrag

In Prora war ich zwar nicht, doch im "Eisenbahnbau-Pionier-Regiment" in Doberlug- Kirchhain. So wie es aussieht, habe ich Dich "abgelöst", Andreas. Wir wurden am
2.11.89 eingezogen, vor allem aus Leipzig und Berlin.

Es war erstaunlich, wie konfus und unsicher unsere Offiziere waren. Auch schon in den Tagen vor dem 9.11.89. Ich kann mich noch gut an ein Gespräch mit dem KC (Name?) erinnern, in welchem er uns um unsere Meinung zu den Ereignissen in Leipzig und anderswo bat. Er schien mir damals wirklich interessiert.

Am 12.11. war unser Gelöbnis. Zuvor gab es unter uns und mit unserem KC heiße Diskussionen, ob wir das Gelöbnis mit sprechen werden. Unser KC: "Antreten müssen sie, zum sprechen kann ich sie nicht zwingen". Am Tag vor dem Gelöbnis gab es einen neuen Text, in welchem nicht mehr von "Erhöhung" der "Verteidigungsbereitschaft" und von "den sozialistischen Staat gegen alle Feinde verteidigen und den Sieg erringen" die Rede war.

Wer kennt dieses neuere Gelöbnis? Leider habe ich es mir nicht aufgeschrieben.

Wer war damals zur selben Zeit in Doberlug-Kirchhain?

Gruß aus Leipzig

Matthias Rudolph


Datum: 28.1.2008

Uhrzeit: 20.55 Uhr

Name

Fred Frahnow

E-Mailadresse Nr.:

74

Internet

http://www.frahnow.de/Bausoldat.htm

Gästebucheintrag

Bausoldat in Prora vom 01.11.1983 - 26.04.1985

Schön, dass es diese Seite nun auch gibt. Ich denke dass es wichtig ist, diese dunkle Seite der DDR Diktatur zu verarbeiten. War mit 20 Jahren damals auch einer von den jüngeren Bausoldaten. Das hatte den Nachteil, dass man vieles noch nicht so abgeklärt sehen konnte wie die "Alten". Der große Vorteil war allerdings, dass ich erst eine Freundin hatte, mit der ich übrigens heute verheiratet bin, und noch keine Familie. Wäre ich, wie die Meisten, erst kurz vor dem 26. Geburtstag gezogen worden, wäre das genau 3 Monate vor der Geburt unseres 2. Kindes gewesen. An soetwas darf ich garnicht denken. Das war dann wirklich brutal. Von diesen Familiendramen abgesehen, von denen sich Bausoldaten wohl am meisten von den normalen Truppen unterschieden, fand ich das Los der Bausoldaten nach meinen Empfindungen, zumindest in Prora, nicht so dramatisch, wie von Einigen dargestellt. Wenn ich an das EK-Gehabe der normalen Truppen denke, dann würde ich persönlich nicht getauscht haben wollen. Unsere Grundausbildung z.B. war doch wirklich ein Lacher. Bis auf stundenlanges Exerzieren ist da nichts wesentliches passiert. Die Einheit in der Truppe zu erleben und die gebalte Front gegen den gemeinsamen "Klassenfeind" die Vorgesetzten, war für mich, neben vielen, vielen dunklen Tagen, immer wieder ermutigend. Und dass es keinen Ausgang gab, war für mich in dieser Gegend keine Strafe. Hatte das Glück, nach ca. 4 Wochen von einem Zimmer mit Hofblick auf eines mit Meeresblick versetzt zu werden. Da ich im Doppelstockbett oben am Fenster lag, bin ich oft mit dem Blick auf das Meer eingeschlafen. Sonnenuntergänge, Mondnächte u.s.w. sind mir da noch sehr gut im Gedächtnis. Sicher, ohne Familie konnte ich das aus einem ganz anderen Winkel betrachten und war bei weitem nicht so erpressbar wie viele andere Kammeraden, auf die zu Hause 1,2, oder gar 3 Kinder warteten. Bin auf jeden Fall gespannt, was sich hier noch tut.

Gruß Fred


Datum: 24.1.2008

Uhrzeit: 10.46 Uhr

Name

Volkmar Hentschel

E-Mailadresse Nr.:

59

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo Berni, kannst Dich richtig erinnern. Es behauptet ja niemand das wir damals überhaupt nix zu lachen hatten. Allerdings wirst Du dich auch erinnern können, das durch diese andauernde Faxenmacherei und vorgesetzten Verarschung ich mir auch allerhand Ärger eingefangen habe. Mit Bestrafungen waren diese Herren ja schnell bei der Hand. Das Mertensfoto auf der Internetseite hab ich auch gleich wieder erkannt. So ein elender Angeber, von wegen Hundeführer. Und jetzt soll der ja auch noch `nen dicken Posten bei Ebay haben.
Was solls, das Leben hat eben nicht nur Schattenseiten sondern auch Nachteile.
Bis dahin Volkmar.


Datum: 23.1.2008

Uhrzeit: 17.28 Uhr

Name

Andreas Rohn

E-Mailadresse Nr.:

70

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo Spatis, ich war zwar nicht zur meiner Dienstzeit auf Prora sonder in Doberlug - Kirchhain und das in der Zeit von 88 - 89, somit der letzte Durchgang mit 18
Monaten. Wir durften die Goldenen Spaten offen tragen aber nur wenn Alle sie
tragen.
Schön das es die Seite gibt.
Andreas Rohn


Datum: 21.1.2008

Uhrzeit: 22.50 Uhr

Name

Michael Warncke (geb.Kurjat)

E-Mailadresse Nr.:

69

Internet

 

Gästebucheintrag

Ich freue mich sehr, das es diese Seite gibt.
Die Bilder und Beschreibungen auf dieser Seite wecken viele Erinnerungen.
Meine Zeit als Bausoldat in Prora war bestimmt eine der kürzesten.(14.11.89 bis Ende November 89) Gott sei Dank sind mir die vielen schlimmen Erfahrungen meiner Vorgänger erspart geblieben. Meine Einstellung in diesen Tagen war, dass jeder Schritt, jede Minute usw. mich dem Entlassungstag näher bringt.
Ich fahre gern und sehr oft auf die Insel Rügen. Bei gelegentlichen Abstechern nach Prora allerdings, schnürt es einem doch die Kehle wieder zu.
Trotzdem wirkt in meinem Leben, die Entscheidung Bausoldat zu werden, bis heute nach. Die damalige Versetzung in die zivilen Bereiche, zeigte mir neue berufliche Perspektiven und Lebenswege auf, die zur damaligen Zeit für mich völlig undenkbar und unvorstellbar gewesen wären. Als damaliger Instandhaltungsmechaniker arbeite ich jetzt als examinierter Altenpfleger und Heilerziehungspfleger seit vielen Jahren in der evangelischen Behindertenhilfe.
Leider habe ich alle Namen aus der damaligen Zeit vergessen. An einzelne Begebenheiten kann ich mich sehr gut erinnern, aber wie gesagt, die Namen......
Kann sich jemand noch an mich erinnern? Ich komme aus Eisenhüttenstadt. Auf meiner Stube war jemand aus Waldsieversdorf und unseren Jüngsten haben wir zum Stubenältesten gemacht.
Mit 6 anderen bin ich nach Großschweidnitz versetzt worden.
Es wäre schön, mal von jemandem etwas zu hören.
Ich werde bestimmt noch einige Gedanken und Episoden auf dieser Seite niederschreiben.
Meine Hochachtung vor allen, die diese Zeit durchgestanden haben sowie ehrendes Gedenken allen, die diese Zeit mit ihrem Leben bezahlen mussten.


Datum: 18.1.2008

Uhrzeit: 9.42 Uhr

Name

Jens Märker

E-Mailadresse Nr.:

68

Internet

 

Gästebucheintrag

Ein großes DANKESCHÖN den Initiatoren dieser Seite! Ich selbst war als Bausoldat von November 1987 an in Prora und wurde nach etwa einem halben Jahr nach Merseburg verlegt. Je größer der zeitliche Abstand zu diesem Lebensabschnitt wird, desto mehr zerbröckeln die Erinnerungen.
Ich wusste nicht einmal mehr, auf welcher Kompanie ich war. Nachdem ich das Buch 'Der Prinz von Prora' mehr verschlungen denn gelesen habe, kommt jedoch vieles wieder hoch: Der Versorger in Mukran, in dem auch ich einige Zeit zwischen Toter Oma und lebendigen Kakerlaken, zwischen rauschendem Meer und beruhigenden Feuersteinfeldern, umsorgt von den zwei freundlichen Küchenfrauen, zubringen durfte und musste; der KC - Hauptmann Porath - mit seinen nach außen gekehrten Handflächen, der mir immer wie ein wandelndes Fass vorkam und den ich noch fassungslos vor mir sehe, als eines Tages das große Aquarium im Klubraum unter lautem Krachen in tausend Teile zersprang und er - unterstützt von uns gläubigen, aber ungeliebten  Bausoldaten seine geliebten Fische vom Boden zusammenglaubte; unser Zugführer Unterleutnant Möhring, genannt "Möhre", der uns in seiner undeutlichen Aussprache immer mit "Non Baulan" (zu deutsch: Genossen Bausoldaten) ansprach; Vorgesetzte, die sich vor unseren Augen innerhalb kurzer Zeit von Menschen zu reinen Befehlsmaschinen gewandelt haben; Kameraden, die samt ihren Ehen an der Unbarmherzigkeit dieses Systems zerbrochen sind, aber auch solche, die so abgestumpft oder resigniert waren, dass sie jedes Ereignis bis hin zur Frage: "Na, wie war dein Urlaub?" mit dem stereotypen Satz kommentierten: Alles gediente Zeit!
Vielleicht sollte man viele dieser sehr gegensätzlichen Erfahrungen in einem Sammelband herausgeben, um damit nicht zuletzt auch dieser dämlichen Ostalgiewelle etwas entgegenzusetzen.
... Übrigens: Nachdem ich bei Stefan Wolter von Wanzen gelesen habe, werde ich meine Schmuseplüschkatze, die bis zu ihrer Zwangsversetzung in die Heimat so manche Stunde allein auf der Stube verbracht hat ... sezieren - vielleicht hat sie doch mehr gehört, als ich dachte...


Datum: 13.1.2008

Uhrzeit: 10.06 Uhr

Name

Bernhard Wagner

E-Mailadresse Nr.:

14

Internet

www.wagner-b.de

Gästebucheintrag

Das Bild auf der Grenztruppenseite vom Mertens hatte der in seiner Buchte (Dienstzimmer) in Prora hängen.

Hallo Volkmar, bin ich mit meiner Erinnerung richtig, wenn ich dich auf dem Gang stehen sehe, das heißt schwankend im Zuge der alkoholischen Beeinflußung, mit der Frage: "Soll ich den Haken auch noch zu machen?"


Datum: 9.1.2008

Uhrzeit: 16.32 Uhr

Name

F. Krüger

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

Ja der Herr Mertens. Das ist bestimmt der von grenztruppen.de . Der schwärmt dort von der guten alten Zeit und spricht von Opfern auf beiden Seiten der Grenze. Wie "schön" diese Zeiten waren das wissen wir zu gut, als ehemalige Bausoldaten.

Kommentar

Es wurde inzwischen bestätigt, dass es sich auf der genannten Internetseite eindeutig um den ehemaligen Oberfeldwebel Mertens handelt. Außerdem sind einige Angaben auf der von ihm betriebenen Internetseite nicht korrekt. Das dort gezeigte Foto ist beispielsweise nur gestellt. Herr Mertens war bei den Grenztruppen kein Hundeführer.


Datum: 6.1.2008

Uhrzeit: 19.34 Uhr

Name

Karl-Heinz Schulze

E-Mailadresse Nr.:

18

Internet

http://www.sassnitzer-kogge.de

Gästebucheintrag

Hallo Herr Henschel,
ich möchte ihre Frage beantworten. Der rothaarige Oberfeldwebel war ein Herr Holger Mertens. Heute arbeitet er für Ebay und ist intergriert.
Mit freundlichen Grüßen
K-H Schulze


Datum: 3.1.2008

Uhrzeit: 11.42 Uhr

Name

Volkmar ( Henni ) Hentschel

E-Mailadresse Nr.:

59

Internet

 

Gästebucheintrag

Na trifft sich denn hier die 4. Bau ?
Hallo liebe Freunde von damals. Nach 20 Jahren diese Zeit noch mal revue passieren zulassen löst bei mir sehr unterschiedliche Gefühle aus. Zum einen ist es eine unglaubliche Freude wenn ich hier Namen von damaligen Freunden lese, die auch mir in den harten Proraer Tagen die Kraft gegeben haben mich nicht unterkriegen zu lassen.
Zum anderen reichen diese Seiten nicht aus all die Untaten des Systems ( in Form der Offiziere ) aufzuzählen und auszuwerten.
Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an unsere ersten 2 Stunden auf unser Kompanie. Wir mussten mit unseren Hockern im Kompaniegang " platznehmen " um dann von dem Rothaarigen Oberfeldwebel ( Namen habe ich vergessen ) zu vernehmen, das wir als Waffenverweigerer als Staatsfeinde angesehen würden und in den nächsten
1,5 Jahren auch dementsprechend behandelt würden.
Vielleicht meldet sich ja mal wer.
Gruß Henni


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