Stasi / MfS

Das MfS bzw. die Stasi in Prora

Das MfS bzw. die Stasi (Ministerium für Staatssicherheit) war in Prora allgegenwärtig. Wie ein großes unsichtbares Gespenst, das ständig und überall auf seine Opfer lauerte und dem man nicht entkommen konnte. Selbst NVA-Vorgesetzte schienen dieses Gefühl zu kennen und wirkten verunsichert.
Während der Zeit der Bausoldaten in Prora gab es sehr viele Gerüchte um diesen mächtigen Staatsapparat. Genaues wusste man nicht. Die Konspiration war schließlich das „Heiligtum“ der Stasi. Dass die Stasi die gesamte Bandbreite ihrer Möglichkeiten in Prora ausnutzen würde, das ahnte/wusste man. Immerhin wurden die Bausoldaten in der DDR als „Staatsfeinde“ betrachtet, die es wagten, aus der loyalen Masse heraus zu treten und unter Inkaufnahme von Nachteilen ihren eigenen Weg gingen und sich damit dem System entgegenstellten. Dass die Angst der Stasi vor den Bausoldaten nicht unbegründet war, hat sich während der friedlichen Wende 1989 deutlich gezeigt. Nicht wenige ehemalige Spatis engagierten sich in dieser Zeit sehr aktiv und leisteten damit einen wichtigen Beitrag.
Die Unterlagen, die über die ehemaligen Bausoldaten angelegt wurden, waren aus Sicht der Stasi deshalb besonders brisant. Kein Wunder, dass man sie möglichst schnell los sein wollte. Zeitzeugen berichten von hektischen Vernichtungsaktionen.
Zunächst ging man davon aus, dass alle Unterlagen in diesem Zusammenhang vernichtet wurden. Inwieweit das wirklich geschehen ist, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Ein erstes Forschungsprojekt hat allerdings gezeigt, dass sich das Suchen lohnt. Nicht alle Papiere sind dem Reißwolf oder dem Feuer zum Opfer gefallen. Tausende Aktenseiten warten nun darauf, etwas Licht in diesen Teil der Proraer Geschichte zu bringen.
Diese Internetseite möchte sich möglichst offen und sachlich mit diesem Thema auseinandersetzen, gleichzeitig aber nicht zu einem öffentlichen „Pranger“ verkommen.  Ob dieser Spagat gelingt, wird sich zeigen.
Mit der Aufarbeitung der Unterlagen sollen weitere wichtige Puzzleteile in das große Bild der Proraer Bausoldaten eingefügt werden.

Geld
Forschung kostet Geld. Viel Geld! Bisher wird dieses Projekt ausschließlich privat finanziert.
Erste Versuche, Fördermittel zu beantragen, sind gescheitert oder wurden auf die lange Bank geschoben. Warum? Ist dieses Thema wirklich nicht förderungswürdig? Ist bis heute nicht bekannt, dass gerade auch ehemalige Bausoldaten einen wesentlichen Beitrag zur friedlichen Wende geleistet haben?
Man wird auch in diesem Zusammenhang genauer hinschauen und nach Hintergründen suchen müssen.

Zeit
Zeit spielt zunächst keine Rolle. Viele Jahre lagerten die Akten unbeachtet in den Archiven.
Warum also jetzt in Hektik verfallen?
Ein Blick auf die Geburtsdaten der Betroffenen und der Akteure zeigt aber, dass Zeit nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Sie ist aus rein biologischen Gründen begrenzt.
So lange Zeitzeugen leben, muss die Arbeit kontinuierlich fortgeführt werden.

Es wäre gut und wünschenswert, wenn sich die ehemaligen hauptamtlichen Mitarbeiter und die IMs an der Arbeit beteiligen.

Mikrofone richt’ euch!

Erste Einblicke in die Akten

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