Ich heiße Stefan Rescher und habe vom November 1984 bis April 1987 als Unteroffizier auf Zeit (UaZ) in Prora zunächst in einer Pioniereinheit dann in der 2. Baukompanie gedient. Am 26.06.1985 wurde ich als Hauptfeldwebel ( Spieß ) eingesetzt. Zunächst nur als Übergangslösung gedacht, auf so einer Planstelle saßen nur Berufsunteroffiziere, blieb ich bis zu meiner Entlassung auf diesem Posten. Unschwer zu erkennen gehöre ich zu der Kategorie der Vorgesetzten. Zur Kompanieführung gehörten Hptm. Porath und Oltn. Nehrdich. Vom ersten bis zum letzten Tag meiner Armeezeit habe ich heimlich Tagebuch geführt daher kann ich auch sagen wer das Wandgemälde von der Insel Rügen gemalt hat. Es war Bausoldat Roscher (Uwe ?) am 27.02.1986 zeitgleich wurde der Klubraum tapeziert von den BS Bernd Grajewskie und Hans- Dieter Markstein. Es gibt Menschen die vergisst man nicht im Leben die beiden letztgenannten gehören dazu. Ich möchte sagen unsere Gespräche unser Umgang damals miteinander basierten auf Achtung und gegenseitigem Vertrauen. Damals knapp 20 Jahre alt, war es für mich nicht leicht die Rolle des Vorgesetzten gegenüber Männern auszuüben die an Jahren und Erfahrung weitaus älter waren. Irgendwie muß ich diese Gratwanderung hinbekommen haben. Tagebuchaufzeichnung vom 30.10.1986 (Entlassungstag 2. Bkp.) :" Um 04.00 Uhr aufgestanden und Zivilsachen rausgegeben. Mit Markstein und Grajewski ein letztes Mal Kaffee getrunken. Fast 85 Mann haben mir zum Abschied die Hand gegeben und mir alles Gute gewünscht, daß ging mir alles mächtig an die Nieren. Mit meinen Nerven bin ich am Ende". Ein halbes Jahr später war mein Bandmaß zu Ende und mein glücklichster Tag. Ich möchte meine Armeezeit im nachhinein nicht glorifizieren aber auch nicht verdammen. Wärend ich in den Aufzeichnungen blättere werde ich wie immer recht nachdenklich und versuche hinter den aufgeführten Namen ein Gesicht zu entdecken.
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